Geistiges Familienstellen

Familienaufstellungen – ein Weg in die innere Freiheit

Wir alle entstammen einer Familie und sind Teil einer Familie, auch wenn diese nicht immer so ist oder war, wie wir sie uns gewünscht haben oder noch immer wünschen. In ihr begegnen wir zuerst der Welt und die Welt begegnet uns durch sie. Hier gestalten wir, indem wir wachsen, unsere Gefühle und unsere innere Haltung uns selbst und unserer Umwelt gegenüber. Wir lernen an Eltern, Großeltern und Geschwistern, was richtig ist, was falsch und wie ein Mensch im Leben steht. Wir wachsen an Ihnen empor, auch indem wir sie nachahmen. Manches tun wir bewusst, anderes unbewusst, so wie unsere Eltern schon vor uns.

In der Familie erleben wir uns im Wechselspiel der verschiedenen Kräfte menschlichen Seins. Anziehung, Ablehnung, Liebe, Hass, Achtung, Leid, Trauer, Scham, Wut, Zärtlichkeit. Dabei wirken unterschiedliche individuelle Interessen, größere Ereignisse (Krieg, Krankheit, Tod, Missbrauch, Verlust der Arbeit) oder “Traditionen” auch auf unser Wollen und Können ein, hindern oder fördern oder verpflichten uns. Ganz gleich wie die Atmosphäre “zu Hause” ist (Gefühle, Emotionen, Gedanken und Werte), für uns ist das NORMAL. Wir kennen es so, und es ist selbstverständlich, auch wenn wir damit nicht einverstanden sind.

In dieser NORMALITÄT kennen wir uns gut aus. Da haben wir einen Platz. Sei es als Liebling, als Clown, als schwarzes Schaf, als Helfer und Retter oder als Rebell. Unsere Rolle in der Familie füllen wir aus. Manchmal bis zur Erschöpfung.

Leider auch dann noch, wenn wir schon lange von zu Hause fort sind. Selbst bis weit über den Tod der Eltern hinaus kann der Einzelne seine gewohnte Rolle beibehalten. Nichts ist schwerer zu ändern als eine Gewohnheit. Warum tun wir das?

Neues lernen ist schwerer als Altes zu behalten. Gewohnheit, Prägung, Aufgabe. Wer bin ich wirklich, wenn ich alte Gewohnheiten lasse? Was tue ich, wenn ich frei bin?

 

Familienaufstellungen sind seit den 50er Jahren vielen Menschen ein Begriff

Bert Hellinger bezeichnet sich als die „Mutter“ des Familienstellens. Zusammen mit seiner Frau Sophie Hellinger hat er das „klassische Familienstellen“ zum „neuen geistigen Familienstellen“ dynamisch weiterentwickelt.

Aufstellungen sind ein kraftvolles Werkzeug, um in kurzer Zeit Klarheit und Impulse für Fragestellungen aus allen Lebensbereichen zu erhalten. Mit Hilfe von Stellvertretern, die sich in andere Personen einfühlen, wird ans Licht gebracht, was in uns und unserer Familie schicksalhaft wirkt. Beim „klassischen Familienstellen“, das Bert Hellinger lange Zeit praktiziert hat, wird das Thema vorweg genannt. Dann wird entweder die Ursprungsfamilie, das heißt Vater, Mutter, Geschwister und die Person, für die gearbeitet wird, selbst aufgestellt oder es wird die Gegenwartsfamilie aufgestellt. Das heißt: Die Person selbst, der Partner, die gemeinsamen Kinder und oft auch Großeltern. Es werden Stellvertreter aus der Gruppe ausgewählt, für jedes Familienmitglied ein Stellvertreter. Die Stellvertreter stellen sich vor, die Personen zu sein, die sie vertreten, und fühlen sich in diese ein.

Der Aufstellungsleiter befragt dann die Stellvertreter, wie sie sich fühlen in Beziehung zu den anderen Stellvertretern. Es kommen so Konflikte und Störungen ans Licht. Bert Hellinger und seine Frau Sophie Hellinger haben nach und nach in ihrer Aufstellungsarbeit immer mehr entdeckt, dass diese Vorgehensweise begrenzt ist und haben die Grenzen des „alten“ Familienstellens und damit auch das „alte Denken“ über das Familienstellen Schritt für Schritt erweitert und überwunden und damit das „neue geistige Familienstellen“ ins Leben gerufen.

 

Das Neue am „neuen geistigen Familienstellen“?

 Mit der Methode des neuen geistigen Familienstellens wird besonders deutlich, dass wir Menschen uns nicht als getrennte, im eigenen Willen frei entscheidende Individuen sehen können. Vielmehr sind wir tief eingebunden in die Familiendynamiken und in das Leben selbst. Viele Eltern, Kinder und Paare sind erst dann in der Lage, ihren Weg zu finden und zu gehen, wenn Familiengeheimnisse und unbewusste Bindungen durch eine Aufstellung aufgedeckt, ans Licht gebracht und durch Anerkennung dessen, was ist, gelöst wurden.

Als Aufstellungsleiter wollen wir nichts wissen, fast nichts wissen. Wir müssen nicht wissen, was in genau in den Beziehungen der Familienmitglieder zueinander passiert ist. Wir arbeiten immer im „Hier und Jetzt“ mit dem, was jetzt da ist. Es ist gelungen, über das neue geistige Familienstellen eine unsichtbare Dynamik innerhalb Beziehungen, Familie, Organisationen oder anderen Systemen sichtbar zu machen. Über die geistige Bewegung und Anerkennen was ist, führt eine Aufstellung meist zu einer veränderten Sichtweise und einer guten Lösung, nicht nur für Klienten, sondern für das ganze System.

 

Es geht uns um Klärung der Anliegen „Wege in die Freiheit und Bewusstwerdung“

Die Arbeit wird heute nicht mehr nur für familiäre Fragestellungen genutzt, sondern auch im beruflichen Kontext und in der Organisationsberatung erfolgreich eingesetzt. Unser Ziel ist es, sich seiner Themen / Blockaden und derzeitigen Lebenssituation bewusst zu werden. Was steht mir wirklich im Wege? Welche familiären Verstrickungen oder anderen systemischen Verstrickungen, unter anderem aus vergangenen Leben und unserem Ahnenfeld, stehen dahinter?

 

Wir arbeiten ohne Erwartung, Absicht, Angst und vor allem ohne Mitleid

Beim neuen geistigen Familienstellen fühlen wir Aufsteller uns erst unmittelbar vor der Aufstellung in die Person ein, für die wir aufstellen. Wir „schwingen“ uns ein, ohne Absicht, ohne Erwartung. Nach diesem Einschwingen bitten wir die Person, uns ganz kurz, in sehr wenigen Sätzen, auf den Punkt gebracht, ihr Anliegen mitzuteilen. Das „neue geistige Familienstellen“ ist nicht auf die Familie begrenzt. Wir können alle Systeme mit dieser Methode aufstellen. Ob Unternehmen, Beziehungen zwischen Staaten oder gesellschaftliche Systeme, wir können mit dem neuen geistigen Familienstellen neue Lösungen finden, die alle entlasten.

 

Wir erleben einen Bewusstseinswandel

Das neue geistige Familienstellen hat diesen Bewusstseinswandel maßgeblich mit vorbereitet. Es brach ein anderes Bewusstsein durch, das weit über die Beziehungen von ICH und DU hinausgeht. Das ICH, das etwas für sich wollte, wurde von einem WIR mitgenommen, indem es als ICH aufhörte, einschließlich seiner bisherigen Vorstellungen von Gut und Böse, Besser und Schlechter, Gesund und Krank. Beim Geistigen Familienstellen verlässt der Aufsteller die Ebene von ICH und DU. Er lässt sich von einem anderen Bewusstsein in den Dienst stellen. Das Geistige Familienstellen nimmt die Teilnehmer eines Kurses, in dem es angeboten wird, gemeinsam mit in die gleiche Bewegung. Das heißt, der Aufsteller tritt zurück, sobald diese Bewegung beginnt, er tut nur noch das Minimalste, wenn er es innerlich so wahrnimmt. Das Feld beginnt von selbst zu arbeiten. Die Bewegungen der Seele und des Geistes sind bei diesen Aufstellungen von einer großen guten Kraft getragen. Der Aufsteller wird von der Aufstellung geführt statt diese von ihm.

 

Aus wissenschaftlicher Sicht der Quantenphysik

Wir Menschen erschaffen permanent die von uns erlebte Wirklichkeit. Vielleicht haben wir mit dieser Methode einen einfachen Zugang zum „Nullpunktfeld“ gefunden, um unerwünschte Wirklichkeiten, hinderliche Verhaltens- und Erlebensmuster zu verlassen und schneller in die gewünschten Wirklichkeitsebenen zu wechseln. Über das morphogenetische Wissensfeld der Familie sind wir Menschen mit all unseren Ahnen verbunden. Durch unsere Familienzugehörigkeit sind wir darin eingebunden. Meist sind es die schweren Schicksale, die von den Nachkommen unbewusst nachgelebt und übernommen werden. Dies ist eine so genannte „Identifikation“. Es handelt sich meist um früh Verstorbene, aus dem System Ausgeschlossene und vielleicht als nicht gut genug erachtete Vorfahren, die durch Kriegsgeschehen ein schweres Schicksal erleiden mussten, eventuell auch Kinder, die in vergangenen Jahrhunderten weggegeben werden mussten, weil die Familie sie nicht ernähren konnte. Ein später Geborener ist mit unbewusster großer Liebe mit einer Person aus dem Ahnenfeld verbunden und folgt in blinder Liebe deren schwerem Schicksal. Wenn es auch eine Bewegung der Liebe ist, so ist es dennoch eine Anmaßung. Es verletzt die Rangordnung. Der Nachkommende „sagt“ unbewusst: „Ich kann es besser als du“. Anmaßung bedeutet in diesem Fall eine Missachtung vor der Größe des Schicksals der Vorfahren. Auch wenn diese blinde Liebe dem Nachkommen nicht bewusst ist, mischt er sich dennoch in ein fremdes Schicksal ein und übernimmt es. So ziehen sich manche Verstrickungen über viele Familiengenerationen und verstärken sich unter Umständen bei jeder nachkommenden Generation.